folgte dem Elflein um die dicke, alte Linde herum. Das dichte Efeugrank war hier auseinandergeschoben und gab einen Einlaß frei. Der Stamm der alten Linde war hohl, und Tassilo sah vor sich eine mit weichem, silbergrauem Moos ausgelegte Treppe, die hinunterführte. Tausende von Glühwürmchen spendeten mit ihren Laternchen ein weiches Licht, so daß er der kleinen Elfe leicht folgen konnte. Hinter den beiden wurde der Eingang von unsichtbarer Hand wieder verschlossen, die Efeuranke preßte sich wieder fest an den Lindenstamm. Niemand hätte hier einen Eingang vermuten, geschweige denn finden können.
Die Treppe führte hinab zu einem wunderschönen Garten, in dem herrliche Springbrunnen munter plätscherten, die lieblichsten Blumen dufteten und kleine, filigrane Bänke aus gediegenem Silber zum Verweilen einluden. Mitten im Garten lag, eingefaßt von weißen und rosaroten Moosröschen, der Tanzplatz der Elfen, den sie benutzten, wenn die Jahreszeiten das Tanzen auf der kleinen Lichtung im Lindenhain nicht mehr zuließen. Grünes, weißes und silbergraues Moos war auf einer Anhöhe zu Intarsienmotiven zusammengefügt und ergab ein Bild vollkommenster Schönheit. Aber alles wurde überstrahlt von dem Palast der Elfenkönigin, der aus reinem Bergkristall gebaut war. Mit blauen Saphiren besetzte Säulen zierten die Empfangshalle, deren Fußboden aus kunstvoll geschliffenen Smaragden bestand, über die weiche Matten aus grünem Moos gebreitet waren. Die kuppelartig gearbeitete Decke aber bestand aus einem herrlich leuchtenden Aquamarin, so daß man hätte meinen können, an einem herrlichen Sommertag zum blauen Himmel aufzuschauen.
Am Ende der Halle erblickte Tassilo einen mit weichen, silbernen Moospolstern ausgelegten Thron, der gleich dem Fußboden der Halle aus geschliffenen Smaragden bestand.
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